Flaggen der teilnehmenden Ländern

1.Internationales Jugend-Umwelt-Treffen

Logo

Berlin-Köpenick

Workshops Memorandum Sonstiges
Besuch einer Abfallentsorungsanlage Haus für Natur und Umwelt Länderabende Tschüß Erde

BESICHTIGUNG DES ABFALLBESEITIGUNGSWERK SüD IN DER GRADESTRASSE

Innerhalb des 1. Internationalen Jugend-Umwelt-Treffens mit Teilnehmern aus sechs verschiedenen Ländern wurde am 26. November 1998 eine Exkursion zum Abfallbeseitigungswerk Süd in Neukölln durchgeführt. Die Fahrt mit vier Bussen verlief ohne Komplikationen und es wurde die Zeit genutzt, in Gesprächen die Interessenlage verschiedener Jugendlicher zu ergründen. Vor Ort übernahm Herr Rank (Abteilung Unternehmenskommunikation der BSR) die organisatorische Abwicklung und erläuterte den Teilnehmern den Aufbau und die Funktion des Abfallbeseitigungswerkes und führte uns anschließend durch die Anlagenteile.
Die englische Übersetzung wurde fachlich hervorragend von Herrn Dr. Friedrich (UA Köpenick) geleistet, so dass die Jugendlichen den Erläuterungen folgen konnten. Im Abfallbeseitigungswerk Süd werden vorwiegend Hausmüll und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle sowie Sperrmüll aus den BSR-Touren der südlichen und östlichen Stadtteilgebiete angeliefert, darüber hinaus haben auch Gewerbebetriebe und Privatpersonen die Möglichkeit, ihre Abfälle kostenpflichtig anzuliefern.
Die Anlage wurde im Westteil der Stadt notwendig, da der bestehende Deponieraum aufgrund der Insellage nicht mehr ausgedehnt werden konnte und die Straßentransporte verringert werden sollten.
Die im nördlichen Bereich anfallenden Abfallstoffe werden hingegen vorwiegend über thermische Verwertung (Abfallverbrennung) im Müllverbrennungswerk Ruhleben entsorgt bzw. auf die Deponie Schwanebeck verbracht.
Nach der Vereinigung der beiden Stadthälften im Jahre 1990 wurden diese Regelungen größtenteils beibehalten.
Die in der Gradestraße gesammelten Abfälle werden abgekippt, in Bunkern verpresst, in Ballen geformt und per LKW 500 m zur Gleisverladung transportiert. Mit der Bahn erfolgt der Transport in die Nähe der Deponie Wernsdorf und von dort erfolgt eine Wiederumladung auf LKW's zur eigentlichen Deponie.
Im Besichtigungsteil wurden die weitläufigen Anlagen vorgeführt, die einzelnen Schritte (Abkippung, Sammlung, Verpressung, Verballung, Verladung) beobachtet und das Gesehene in einer anschließenden Fragestunde verarbeitet.
Anschließend konnten die Teilnehmer in der Kantine ein sehr reichhaltiges Mittagessen aus mehreren Angeboten wählen.
Außerhalb der offiziellen Führung und in der Fragestunde konnten interessante Fragen der Teilnehmer beantwortet oder diskutiert werden. Warum heißt es Abfallbeseitigungswerk, wenn die Abfälle doch nur gesammelt und portioniert werden? Richtig wäre die Bezeichnung: Abfallsammlungs- und Verteilungszentrum Süd.
Warum sind im Müll noch so viele "Wertstoffe"? Eine gute Frage mit Schwerpunkt-erkennung. Die Sammlungs- und Trennungsbemühungen in Berlin, die Rolle der BSR und der DASS wurde erläutert. Die Gäste bestätigten, dass in fast allen Ländern der Teilnehmer dies nicht praktiziert wird!
Warum erfolgt in Ruhleben keine Nutzung des anfallenden Dampfes? Ein Schaubild im Raum verführte zu dieser scharfsinnigen Frage. Der anfallende Dampf wird für das Kraftwerk Reuter genutzt.
Warum gibt es keine organisierte Sammlung von Altmedikamenten mit oder ohne Überschreitung der Ablauffristen? Diese Frage konnte nicht erschöpfend und befriedigend beantwortet werden. Die Frage zielte auch auf den Hintergrund der eigenen sozialen Situation, Problematik der Verteilung an Bedürftige, generelle Verfügbarkeit von Medikamenten, Preisgefüge usw..
Die gesamte Veranstaltung wurde interessiert angenommen. Den Jugendlichen konnten generelle Aspekte der Berliner Abfallwirtschaft nahe gebracht werden und die gestellten Fragen verrieten eigene Denkansätze.


(c) 5/1999 Inhalt: Manfred Engel, Umweltamt Berlin-Köpenick
Technische Umsetzung, Layout: Uwe Bauer  (EINE WELT info LADEN)
Homepage des 1.Internationalen Jugend-Umwelt-Treffens Berlin-Köpenick