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1.Internationales Jugend-Umwelt-Treffen

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Berlin-Köpenick

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KAUFEN, KAUFEN, KAUFEN
DER WORKSHOP DES KIETZ-KLUBS ZUM THEMA KONSUM

Was ich mir zu Weihnachten wünschen würde, wenn das Geld keine Rolle spielte? Das ist ja ganz einfach: eine tolle Anlage, eine neue Kamera und einen schönen Billardtisch, der war schon immer mein Traum.
Aber eigentlich war ja die Umwelt unser Thema. Und hier tauchten andere Probleme auf: Sind unsere Wünsche recycelbar? Und wie lange würden sie überhaupt benutzbar sein?
Da fing sie also an, unsere Diskussion über das allgemeine Konsumverhalten. Dabei stießen wir auf eine noch umfassendere Frage: Was ist eigentlich Recycling? Was verstehen wir darunter? Ist damit nur die Wiederaufbereitung alter Stoffe zu neuen Materialien im Sinne des Grünen Punktes gemeint? Oder kann man aus alten Schränken Feuerholz gewinnen und das dann Recycling nennen? Wie sieht es aus, wenn alte Kleidung an Bedürftige abgegeben wird? Bestimmt kann sich jeder vorstellen, dass es dazu in unserer Gruppe viele unterschiedliche Meinungen gab. Auch am zweiten Tag des Workshops gab es viele Fragen zum Nachdenken, Fragen an die man sonst keinen Gedanken verschwendet.
Denn wer überlegt schon, was er im letzten Monat alles gekauft hat?
Doch genau das taten wir. Dabei fiel mir auf, dass es leicht ist sich zu erinnern, wenn etwas Teures, relativ Großes, zum Beispiel Kleidung, gekauft wurde. Die kleinen Notwendigkeiten des Lebens aber fallen dabei meist unter den Tisch oder man erinnert sich erst nach langem Überlegen daran.
Beim Betrachten anderer Fragen auf unserem Merkzettel wurde uns bewusst, wie sehr unser Konsumverhalten von der Situation, in der wir leben, abhängt. Ein Schüler gibt sein Geld natürlich für Anderes aus als eine Mutter, die ihre Familie versorgen muss.
Auch bei der Frage: Wann habe ich mich das letzt Mal über etwas Gekauftes sehr gefreut? waren Unterschiede zwischen den Meinungen erkennbar. Bei manchen Leuten kommt besondere Freude auf, wenn sie große, teure Sachen kaufen. Meistens geht diese dann aber bald wieder in alltägliche Akzeptanz des Gegenstandes über.
Andere jedoch sind auch glücklich über kleine Dinge oder sogar, wenn sie ein passendes und schönes Geschenk für jemanden gefunden haben.
Unsere letzten beiden Fragen ließen erkennen, wie selbstverständlich für uns manche Dinge im Leben sind: Worauf kann ich sofort verzichten?
Und: Worauf kann und will ich in meinem Leben nicht verzichten? So einfach diese Fragen auch klingen, wer kann darauf sofort antworten? Letztendlich kamen wir zu dem Schluss, dass für das alltägliche Leben unwichtige Dinge durchaus entbehrlich sind. Auf lebensnotwendige und persönlich bedeutsame Sachen wollen und können wir nicht verzichten. Aber was ist lebensnotwendig? Was ist nicht wichtig?
Wie man sieht, entstehen bei diesem Thema immer wieder neue Fragen und an Diskussionsstoff mangelt es auf keinen Fall.
Wir hoffen, unsere Ansätze regen auch andere Menschen zum Nachdenken an.


Sabrina Bach


Im Rahmen unseres Workshops „Haste was, dann biste was" zum Thema Konsum beschäftigten wir uns neben der Bestandsaufnahme unseres eigenen Konsumverhaltens auch mit der Frage: Was macht mir mein Leben Lebenswert?
(Was ist mir im Leben wirkliche wichtig?) In diesem Zusammenhang entstanden Gedichte und Kurzgeschichten, von denen im Folgenden eine Auswahl vorgestellt wird. Die Beiträge unserer finnischen Gäste sind dabei aufgrund ihres künstlerischen Charakters in der Originalsprache und danach erst zum inhaltlichen Verständnis in der deutschen Übersetzung wiedergegeben.

LATAAMO JOEN RANNALA

Arto Lähdesmäki

Vanha tienviitta on väsynyt, mutta lupaa näyttää
minulle silti tietä. Oma piilopaikkani nopean
veden vieressä ottaa minut vuodeosastolle taas
viikoksi. Hetki norppana syvässä, viileässä vapaus antaa elämälleni tarkoituksen.

AUFLADESTATION AM FLUß

von Arto Lähdesmäki

Alter Wegweiser ist müde, aber verspricht
mir doch den Weg zu zeigen. Mein eigenes
Versteck neben dem schnellen Wasser nimmt
mich wieder für eine Woche auf die Betten-
station. Einen Moment als Robbe im tiefen
kühlen Fluss. Natur, ihre Stimmen, Frieden
und Freiheit geben meinem Leben das Ziel.
Ich habe wieder Kraft.

WEITER

von Dörte Kallinautzki

Mit Freude spüre ich jede Veränderung,
gebe Wärme und Liebe,
In unserer Nähe liegt Kraft,
alles lebt von Reinheit und Neuigkeit,
Und ich trage die Verantwortung für das,
was weiterlebt von mir.
Doch wo ist der Vater?

GLÜCK

von Sabrina Bach

Ein Kind auf meinem Schoß
Es fühlt Geborgenheit, Wärme, Liebe.
Sich um jemanden kümmern, für ihn sorgen
Das ist die Zukunft.
Ich und andere = WIR
Sind die Welt, halten sie am Leben!
Das ist Glück

LÄHELLÄ MAAILMASSA

Vilja Itkonen

Saman suuren katun alla elämme ja hengitämme,
yhteisöllisyytemme ympäröiminä tarvitsemme
vain vähäisen materiaa.
Päällämme hiljainen rauha
lepäämme luononvoimien hoivassa.

NAHE IN DER WELT

von Vilja Itkonen

Unter demselben großen Dach leben und atmen wir,
umfangen von unserer Gemeinschaftlichkeit brauchen wir
nur wenig Materielles
Über uns stiller Frieden
wir ruhen im Schutz der Naturkräfte.


(c) 5/1999 Inhalt: Kietz-Klub
Technische Umsetzung, Layout: Uwe Bauer  (EINE WELT info LADEN)
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